Im Abwasser von Kommunen finden sich geringe Mengen an genetischer Information von Krankheitserregern,
die im Einzugsgebiet aktuell Infektionen verursachen. Leistungsfähige Verfahren aus der Molekularbiologie
können ohne aktive Mitwirkung der Bevölkerung erfassen, von welchen Erregern die genetische Information
stammt und wie sich deren Menge im Laufe der Zeit verändert. Dadurch kann die Infektionslast qualitativ
erfasst und das Infektionsgeschehen abgeschätzt werden.
Die Ergebnisse verschiedener Standorte sind nur eingeschränkt vergleichbar, weil die Zusammensetzung des Abwassers
in jeder Kommune anders sein kann. Zur Steigerung der Aussagekraft der Ergebnisse können die Genome der Erreger
entschlüsselt werden. Durch die Sequenzierung kann dann bestimmt werden, welche Virusvarianten zu einem bestimmten
Zeitpunkt vorkommen und wie sich deren Anteil im Laufe der Zeit verändert.
Der Freistaat fördert das Projekt Bay-VOC für die virologische Überwachung unter anderem durch das Abwassermonitoring auf SARS-CoV-2 und Influenza A/B.
Die Daten zur Viruslast stammen von unterschiedlichen Standorten, die mit Mitteln aus dem bayerischen Förderprojekt,
dem Bundesprojekt „AMELAG“ oder der Kommunen selbst gefördert werden. Bay-VOC bestimmt die Verteilung der SARS-CoV-2 Varianten,
führt sie mit den Daten zur Viruslast zusammen und veröffentlicht die Ergebnisse der beteiligten bayerischen Kommunen.
Die molekularen Untersuchungen des Abwassers erfolgen bis Ende 2024 in der Regel zweimal wöchentlich.
Die gezeigten Werte sind für jeden Abwasser-Standort errechnete „relative Genkopien“.
Diese sind also keine absoluten Viruslasten, sondern für jeden Standort individuell errechnete „relative“ Werte.
Im dargestellten Zeitfenster eines Standortes wird immer der höchste Wert der im Labor gemessenen viralen Genkopien
auf 100% gesetzt und die anderen Messwerte dann als prozentualer Anteil dargestellt. Daher sind Vergleiche zwischen
Standorten zwar in der Dynamik der Änderungen möglich, nicht aber in Bezug auf die Höhe der Werte.
Zusätzlich werden regelmäßig die SARS-CoV-2 Varianten im Abwasser durch Genomsequenzierung bestimmt.
Ergebnisse werden veröffentlicht, sobald sie vorliegen.
Die Verfügbarkeit von Ergebnissen kann sich durch Feiertage oder Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf verzögern.